St.Katharina Grietherbusch
Grietherbusch, früher „in den Bosch“ genannt, wurde gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch den Rhein von Grieth und Wissel getrennt. Bis dahin besuchten die Bewohner von Grietherbusch den Gottesdienst in Grieth. Der Pfarrer von Grieth war ihr Seelsorger. Durch das Patronatsrecht war und blieb die Gemeinde jedoch mit dem linksrheinischen Stift Wissel verbunden. Nun war besonders von Grieth aus der Besuch der Kranken in „den Bosch“ erschwert. Auch konnten die Bewohner bei Eisgang, Sturm und Hochwasser nicht zum Gottesdienst gelangen. So baten sie wiederholt das Kapitel von Wissel, ihnen eine eigene Kirche und einen Geistlichen zu gestatten.
Am 3. Oktober 1695 wurde ihnen dies zugestanden unter der Bedingung, dass der jeweilige Geistliche sich vom Kapitel investieren ließe. Seitdem waren die „Boscher“ bemüht, die nötigen Mittel zum Bau eines Gotteshauses zu beschaffen.
Johannes von de Bay aus Grietherbusch wurde der erste Seelsorger. Er sorgte sich tatkräftig um die Finanzierung des Kirchenbaus. 1705 wurde der Grundstein gelegt. Vor Pfingsten 1706 war der Bau so weit fortgeschritten, dass man am 1. Pfingsttag die erste heilige Messe feiern konnte. Mit dem Weiterbau ging es langsam – je nachdem wie die Mittel flossen – voran.
Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang fällt der Blick geradewegs auf den Spätbarockaltar. Man sagt ihm nach, dass er am unteren Niederrhein einzigartig sei. Die Herkunft dieses Altars ist nicht genau geklärt. Laut mündlicher Überlieferung stammt er aus Wissel. Demnach müsste der Altar um etwa 1865 nach Grietherbusch gekommen sein. Andere Theorien besagen, der Altar stamme aus Till, wo nachweislich im Jahre 1852 ein barocker Altar abgebrochen wurde. Auffallend am Altar ist die spätbarocke Ornamentik mit ihrer Symbolik.
Viele Renovierungen der Kirche waren in den letzten Jahrhunderten nötig, die letzte 1985 (Innenraum) und 2002 (Heizung).
Seit 1986 besitzt die Kirche St. Katharina eine Stockmann Orgel mit fünf Registern.
Direkt neben de4r Kirche liegt der Friedhof und seit 1978 das mit einem Glasdach verbundene Pfarrheim.
Auch nach über 300 Jahren hat die Kirche St. Katharina ihre beiden Eingangstüren zum Gottesdienst offen stehen, auch wenn die Pfarrei seit 1974 ihre Selbstständigkeit verloren hat.
In der Regel findet der Gottesdienst am Sonntag um 19.00 Uhr statt, zu dem zwei Bronze-Glocken läuten. Zudem werden von Gemeindemitgliedern in der Fastenzeit, im Mai und im Oktober, jeweils mittwochs um 19.30 Uhr , die Kreuzweg-, Mai- und Rosenkranzandachten gehalten. An jedem 13. eines Monats wird der Fatimarosenkranz gebetet.
Sehr gerne wird die Kirche für Hochzeiten gewählt.
Zu Grietherbusch gehören etwa 135Gemeindemitglieder, die noch mit anderen außerhalb Wohnenden zahlreiche Vereine bilden: die St. Johannesbruderschaft, die katholische Frauengemeinschaft , die Messdiener, der „Shalom Katharina“ Chor.
Jedes Jahr ziehen die Sternsinger von Haus zu Haus und es findet ein Martinszug statt. Die Senioren treffen sich einmal im Jahr zum Seniorennachmittag. Alle drei Jahre wird in und um die Kirche das Pfarrfest gefeiert.
Die aktuellen Gottesdienstzeiten finden Sie in den Pfarrnachrichten.
Küster:
Vera Essink