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Anfahrt_1St. Mariä Himmelfahrt, Rees

 

Zur Geschichte unserer Kirche


St. Mariä Himmelfahrt, ReesAn der Stelle der heutigen Kirche gab es verschiedene Vorgängerbauten. Ein erster Kirchbau aus Holz lässt sich bis in die fränkische Zeit um 700 n. Chr. zurückverfolgen. Schutzpatron dieser ersten Reeser Kirche war der hl. Dentlinus aus dem Königshaus der Merowinger. Etwas um 1012 begann man mit dem Bau einer steinernen Kirche, die von der hl. Irmgard von Aspel gestiftet wurde, 1040 fertig gestellt und der Gottesmutter geweiht werden konnte. Kurz vor ihrem Tod (zwischen 1066 und 1075) übertrug sie das Stift mit dem gesamten Grundbesitz der Herrschaft Aspel dem Kölner Erzbischof Anno von Steußlingen. Nach einem Brand um 1245 wurde die Kirche mit gotischen Elementen umgestaltet und war 1250 wiederhergestellt. 1458 entschloss man sich zum Bau eines Hochchores, der das fünfschiffige Gotteshaus stark überragte; zu einem Neubau des Langhauses kam es nie, und auch die Turmfassade blieb unvollendet. Diese Kirche Mariä Himmelfahrt war zugleich Pfarr- und Stiftkirche.

 

Nach dem Einsturz der baufällig gewordenen fünfschiffigen gotischen Stiftskirche 1817 wurde in den Jahren 1820 bis 1828 diese klassizistische Pfarrkirche nach Plänen des klevischen Bauinspektors Carl Gottlieb Herrmann errichtet. Ende 1821 wurden die Bauarbeiten unterbrochen. Zur Beschleunigung der Arbeiten wurden die Planskizzen der Oberbaudeputation in Berlin übergeben, deren Leiter der bedeutende Baumeister des Klassizismus Carl Friedrich Schinkel war. Inwieweit er Einfluss auf diesen Kirchbau nahm, ist wegen der Vernichtung sämtlicher Bauentwürfe im Zweiten Weltkrieg nicht mehr belegbar. Die 1828 fertig gestellte Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im historischen Stil kostbar ausgestaltet. Dabei wurde auch die Doppelturmfassade verändert. Die flachen Zeltdächer der Türme wurden abgetragen und sogenannte rhombische Hauben aufgesetzt - in Anlehnung an romanische („katholische“) Formen.

 

Bei den verheerenden Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges am 14. und 16. Februar 1945 wurde der Kirchbau bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Die gesamte Stadt Rees wurde zu 90% vernichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 zunächst eine Notkirche eingerichtet.
Ein systematischer Wiederaufbau im klassizistischen Stil erfolgte von 1956 bis 1970. Die vor dem Krieg in Holz ausgeführten korinthischen Kapitelle sowie das Tonnengewölbe wurden nunmehr in Stuckgips erneuert. Auf die Wiederherstellung des Oculus, eines Rundfensters im Gewölbe der Chorapsis, wurde verzichtet.

 

Eingang St. Mariä Himmelfahrt, ReesDas klar gegliederte Äußere der Kirche verfehlt seine Wirkung auf den Betrachter nicht.
Die Türme der Vorderfront rahmen gewissermaßen das mächtige Portal ein, ordnen und zentrieren den Blick sowie den Weg
Das Bronzeportal ist ein Werk von Ulrich Henn, Leutesdorf, und wurde mit der Vollendung des Wiederaufbaus der Kirche 1970 eingefügt. Hier lässt der strenge Klassizismus eine bildliche Darstellung zu. Deshalb haben die 28 Felder des Portals das Kommen Jesu in die Welt, seinen Weg der Verkündigung bis hin zum Leiden und Sterben, sowie schließlich seinen Ostersieg thematisiert.

 

1. Reihe von oben nach unten: Verkündigung (Gabriel und Elisabeth); Geburt Jesu; Verkündigung an die Hirten; die Sterndeuter aus dem Osten ; die Flucht nach Ägypten; der bethlehemitische Kindermord.

 

2. Reihe von oben nach unten: Einzug in Jerusalem; das letzte Abendmahl; die Fußwaschung; Jesus am Ölberg; der Verrat des Judas; die Verleugnung des Petrus; die Reue des Petrus.

 

3. Reihe von oben nach unten: Verurteilung durch Pilatus; Geißelung; Verspottung; Jesus nimmt das Kreuz; Jesus stirbt am Kreuz; der Engel am leeren Grab; Thomas und Christus.

 

4. Reihe von oben nach unten: Taufe Jesu durch Johannes; das Weinwunder in Kana; die Auferweckung des Lazarus; die wunderbare Brotvermehrung; die Heilung des Blinden; die Heilung eines Gelähmten; Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen.

 

Der Kirchenraum in seiner Großzügigkeit und Weite, aber auch der Kargheit der hoch aufgehenden Säulen und Wände wird durch die festlichen korinthischen Säulenkapitelle bestimmt, die dem Inneren Glanz verleihen. Die Säulenreihen erinnern unwillkürlich an das Äußere griechischer Tempel.

 

St. Mariä Himmelfahrt, ReesDie zur Liturgie notwendige Ausgestaltung des Chorraums ist schlicht und klar, um den Raumeindruck nicht zu beeinträchtigen. Tabernakel, Leuchter und das Ewige Licht fertigte die Goldschmiedewerkstatt Polders, Kevelaer. Auf den Türen des Tabernakels zeigt ein Flachrelief die Verkündigung des Engels Gabriel an Maria. Die lateinische Inschrift bestätigt das verkündigte Glaubensgeheimnis: „Und das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh. 1,14).
Herzlich sind Sie eingeladen,  dieses Geheimnis Seiner Liebe in der Stille des Raumes wirken zu lassen und mit unserer Gemeinde Seine großen Taten zu preisen.

 

Rechts vom Chorraum befindet sich eine Darstellung der Gottesmutter mit dem Kind. Sie entstammt einer Kölner Werkstatt der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und ist das älteste und bedeutendste der niederrheinischen Madonnenbilder dieser Art. Vom Typus gehört Sie zu den sogenannten Sedes Sapientiae - Sitz der Weisheit: Maria auf königlichem Thron. Sie erlangt ihre Würde, weil Sie die Verheißung Gottes Vertrauen schenkt, und Sie tut dies mit einem wissenden Lächeln, das auch das Antlitz des Sohnes prägt.

 

Holzskulptur des hl. GeorgIn der rechten Seitenkapelle finden Sie eine  Holzskulptur des hl. Georg. Unter dem sich aufbäumenden Pferd windet sich der Drache unter dem Stoß der Lanze. Das Bildnis des Drachentöters, eine Schnitzarbeit aus der Zeit um 1530, wohl von einem Meister der Kalkarer Altäre („Kalkarer Schule“) geschaffen, ist die einzige vollständig erhaltene Georgsgruppe am Niederrhein.

 

Im linken Seitenschiff befindet sich eine Darstellung der trauernden Maria Magdalena unter dem Kreuz. Sie stammt im Kern ebenfalls aus dem Kreis der Kalkarer Meister aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist die Kleidung, die sich an der Mode der Renaissance orientiert. Ursprünglich gehörte diese in Eichenholz geschnitzte, ausdrucksstarke Skulptur zu einer Kreuzigungsgruppe, die verloren gegangen ist. Um 1900 wurde sie durch Hinzufügung von Unterarmen und Kreuz sinnvoll ergänzt.

 

Das vor der Sakristei stehende Kreuz stammt aus der früheren Krankenhauskapelle und gelangte 1985 in die Pfarrkirche. Die holzgeschnitzte Darstellung trägt romanischen Vorbildern nachempfundene Züge; sie zeigt den am Kreuze leidenden, jedoch vielmehr siegenden Christus. Das Kreuz schuf 1949 der Künstler Waldemar Kuhn; dieser fertigt einige Jahre später auch das sogenannte „Schrottkreuz“ in der Heilig-Geist-Kirche Emmerich - Zeichen der Bandbreite seiner Schaffenskraft.

 

Orgel mit drei ManualwerkenDie Orgel mit drei Manualwerken und einem Pedalwerk wurde in den Jahren 1974/75 durch die Orgelbauwerkstatt Romanus Seifert und Sohn in Kevelaer angefertigt; sie enthält knapp 3000 Pfeifen und 37 Register
Bevor man das Kirchenschiff wieder durch die Vorhalle verlässt, entdeckt man seitlich einen in die Wand eingelassenen Glasschrein, der eine Nachbildung des Kevelaerer Gnadenbildes der „Trösterin der Betrübten“ birgt. Das Bild stammt aus dem Nachlass des Reeser Pfarrers Fritz Dykmans, der vor seiner Reeser Tätigkeit in Kevelaer wirkte.
Als erste Gemeinde unternahmen die Reeser Katholiken im Jahre 1643 eine Wallfahrt nach Kevelaer, die noch heute jährlich stattfindet.

 

Der Taufstein mit Kupferdeckel in der Turmkapelle ist eine Stiftung der Grafen von Spee aus dem Jahre 1953. Die Kirche ist Taufkirche des seligen Karl Leisner (1915-1945). In der Sakristei werden einige wenige Kunstgegenstände verwahrt, die etwas von der einstmals kostbaren Ausstattung der von der hl. Irmgard von Aspel im Jahre 1040 gestifteten Kapitelskirche ahnen lassen. Dies sind ein Turmziborium aus vergoldetem Rotkupfer von 1398, eine spätgotische Turmmonstranz des Meisters Israhel von Meckenem von ca. 1480, sowie Messgewänder, Kelche und Ziborien (Speisekelche) aus Barock, Klassizismus und Historismus. Die genannten Sakralgegenstände sind nur auf Anfrage zu besichtigten.

 

Ansprechpartner für Rees:
Pfarrbüro: 0 28 51-1540

 

Küster:
Vera Essink

 

Organist:
Klaus Lohmann

 

Chorleiter:
Klaus Lohmann

 

 


 

Familiengottesdienste

 

FamiliengottestdienstHierzu sind besonders Kinder mit ihren Eltern herzlich in die Pfarrkirche eingeladen. Die Gottesdienste werden von zwei Arbeitskreisen geplant und gestaltet, die sich nach Absprache zur Vorbereitung treffen. Mitarbeiter(innen) sind herzlich willkommen! Die Gottesdiensttermine entnehmen sie bitte den Pfarrnachrichten, der Presse, oder dieser Homepage unter Termine und Pfarrnachrichten.

 


 

Kleinkindergottesdienst

 

In unserer Pfarrkirche feiern wir regelmäßig an jedem zweiten Samstag im Monat um 15.00 Uhr einen Wortgottesdienst mit den Kleinsten. Durch Beten, Singen, Basteln und Spielen möchten wir den Kleinkindern mit ihren Eltern biblische Geschichten und unsere Gemeinde nahe bringen.

 

Ansprechpartnerin:
Elisabeth Tenhonsel, 0 28 51-58 89 989